Wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet Demenz „weg vom Geist“, „ohne Geist“.
In der Bundesrepublik Deutschland leben derzeit etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Saarlandweit haben wir es mit 22.400 Betroffenen zu tun, im Landkreis Saarlouis leben ca. 4.400 Menschen mit einer Demenz. Aufgrund des demografischen Wandels und einer immer größer werdenden Zahl von älteren Menschen ist davon auszugehen, dass die Zahl von Menschen mit Demenz immer größer werden wird, sofern kein Durchbruch in Behandlung und Therapie erzielt wird.
Aktuellen Schätzungen zur Folge wird sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2040 verdoppeln.
Die Demenz ist eine der folgenschwersten und häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Alter verbunden mit enormen Belastungen für pflegende Angehörige und Betroffene. Demenzen sind mitunter eine der häufigsten Ursachen für Pflegebedürftigkeit im Alter und in den meisten Fällen irreversibel und chronisch-degenerativ.
Eine Demenzerkrankung tritt zwar meistens im höheren Lebensalter auf, ist jedoch aufgrund der Symptomatik eines kontinuierlichen Abbaus der geistigen Leistungsfähigkeit vom normalen Alterungsprozess abzugrenzen.
Eine Demenz liegt vor, wenn über mindestens sechs Monate chronische oder fortschreitende Denkschwierigkeiten, Gedächtnis- und Orientierungsstörungen vorliegen. Der Betroffene ist dabei bei klarem Bewusstsein. Als Folge einer Demenz, sind Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung, Veränderungen in der Stimmungskontrolle und im sozialen Verhalten festzustellen.
Kennzeichnend für eine Demenz ist, dass neben den lang anhaltenden, deutlichen Beeinträchtigungen im Kurz- und Langzeitgedächtnis mindestens eine weitere Störung auftritt:
Wenn Symptome so auftreten, dass es zu manifesten Beeinträchtigungen in der Alltagsbewältigung kommt, kann von einer leichten Demenz gesprochen werden.
Kommt es zu kurzzeitigen Verwirrtheitszuständen (z.B. durch Flüssigkeitsmangel, Über- oder Unterzuckerung, Fieber, Medikamentenneben- oder wechselwirkungen, Entzug von Alkohol oder Schlafmitteln oder durch schwere Traumata) handelt es sich nicht um eine Demenz sondern um ein Delirium.
Demenzen werden in primäre (90%) und sekundäre Formen (10%) unterteilt.
Unter die primären Formen fallen Alzheimererkrankungen (60%), vaskuläre Erkrankungen wie Arteriosklerose (20%) und Mischformen (10%). Auch 1/3 der Parkinsonpatienten entwickelt eine Demenz, die der primären Form zuzuordnen ist.
Sekundären Formen einer Demenz liegen andere Erkrankungen oder Ursachen zu Grunde. Die Demenz entsteht z.B. durch Stoffwechselstörungen, wie eine Schilddrüsenunterfunktion, durch Herzinsuffizienz, Vitaminmangel, chronische Vergiftungen / Infektionen, Tumore oder Normaldruckhydrozephalus (Abflussstörung der Hirnrückenmarksflüssigkeit).
Nur circa 60% der Demenzen werden entdeckt, davon werden nur 20% zu einer Behandlung überwiesen. Bei 3-8% der Patienten ist eine erfolgreiche Behandlung möglich.
Die Alzheimerkrankheit entsteht durch ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren, die das Absterben von Hirnnervenzellen und ihren Verbindungen bewirken. Eine Rolle spielen dabei Eiweißablagerungen (Plaques) und die Verminderung von Botenstoffen, wie dem Acetylcholin, welches für die Konzentration und Merkfähigkeit zuständig ist. Kennzeichnend für die Alzheimerkrankheit ist eine schleichende, kontinuierliche Verschlechterung des Zustandes. Ein höheres Risiko zu erkranken, bzw. die Krankheit nicht für eine längere Zeit kompensieren zu können, haben Menschen mit geringerer Bildung, wenig geistiger Tätigkeit und kaum sozialen Kontakten. Erbliche Faktoren sind seltener Ursache einer Demenz. Sie spielen aber bei einigen der Erkrankungen, die schon vor dem 60. Lebensjahr beginnen eine Rolle.
Die frühzeitige Diagnose einer Demenz ist wichtig, um
Der Weg zur Diagnose geht meist über den Hausarzt zum Facharzt (Neurologe, Psychiater oder Klinik).